Ein ehemals 3DS Exklusiver Titel geht Next-Gen. Ob sich ein Kauf von Resident Evil Revelations HD für alte Fans lohnt, verrate ich im Test…
Chris & Jill auf alter Mission!
Capcoms beliebte Horror- Reihe hat im Laufe der Jahre schon so einige Videospiele spendiert bekommen. Neben der Hauptreihe fanden sich deshalb auch etliche Spin-Offs ein, zu denen auch die Revelations Spiele gehören. Diese sind unter Fans durchaus beliebt, schaffen sie doch den Spagat zwischen modernen und klassischen Resident Evil Horror.

Nachdem Resident Evil 5 im Jahre 2009 nicht unbedingt für Begeisterungsstürme sorgte auf Grund der starken Action Ausrichtung, war der 3DS Exklusive Titel Revelations einige Jahre später von Spielern weltweit heiß erwartet. Die Rückbesinnung auf alte Tugenden wurde sogar derart gut aufgenommen, dass Capcom sich zum Sprung auf PS3, Xbox 360 und letztlich auch Wii U entschied. Mit der nächsten Remake Welle bringt der Publisher den Survival Horror nun auch auf die nächste Plattform Generation und serviert Fans eine aufgemotzte Version für Xbox One, PS4 und Switch.

Geschichtlich hat sich beim vergnüglichen Wechselspielchen auf die aktuelle Generation natürlich wenig getan. Ein weiteres Mal schlüpfen wir also in die Rollen der beliebten BSAA- Agenten Chris Redfield und Jill Valentine, die unterwegs sind um die Machenschaften einer bösen Organisation zu zerschlagen. Das Spiel wechselt hierbei öfters mal die Erzählperspektive und Zeitlinie, wodurch Ereignisse nachträglich erzählt wird. Dadurch gliedert sich die Story in mehrere Episoden, die das alte Stars Team trennt, um Chris und Jill jeweils mit neuen Partnern vertraut zu machen.

Auf einem verlassenen Schiff sind Jill und ihr neuer Kollege Parker z.B. anfangs auf der Suche nach dem verschollenen Chris, der zuvor mit seiner Partnerin Jessica auf der Spur des T-Virus verschwunden ist. Zumindest hat dies den Anschein. Was wirklich dahinter steckt wird erst hinterher gelüftet und beinhaltet natürlich wieder allerlei verbrecherische Vorhaben. Storytechnisch ist das Episodenformat nicht unbedingt ideal gelöst, ist aber trotzdem unterhaltsam.
Vergangenheit und Gegenwart!
Auch spielerisch dürft ihr euch auf die exakte 3DS Vorlage freuen, was im Umkehrschluss bedeutet, dass sich Revelations stark an den Ursprüngen der Serie orientiert. Das Spiel schafft also den schwierigen Spagat zwischen moderner Action-Steuerung und klassischen Survival Horror.

Die Entwickler schicken euch in einen Mix aus Resident Evil 1-3 und dem 3rd Person Meilenstein Resident Evil 4, das einst das Action Genre neuformierte. An Bord des Schiffes ist Bedrohung dabei das Stichwort, das im Zusammenhang mit diesem Spin-off als erstes fällt. An jeder Ecke warten Biomutanten auf euch, die euren Rettungstrip erschweren sollen. Das erzeugt eine dichte Atmosphäre und sorgt für den nötigen Nervenkitzel im Spielverlauf. Genau wie in den PS1 Klassikern bringt euch das verworrene Areal dazu es mehrmals zu durch zu streifen und Backtracking zu begehen.

Schließlich gilt es jeden Winkel des Spiels abzusuchen und mit gefundenen Gegenständen leichte Rätsel zu lösen. Das Sammeln der herumliegenden Items ist enorm wichtig, um euren Munitionsvorrat auffüllen zu können. Wie es sich für ein Survival Game gehört ist dieser natürlich rar gesät und bringt euch öfters mal in Bredouille. Die knallharten Action- Gefechte, die euch noch in Resident Evil 5/6 erwartet haben, sind dem langsameren Survival Gameplay gewichen, was durchaus positiv ist. Dem Horrortitel mehr Atmosphäre einzuräumen ist nämlich genau das, was der Serie unerklärlicherweise abhanden gekommen war. Die Entwickler bauen die gruselige Szenerie auch sehr clever auf, indem sie eine schaurige Grundstimmung erzeugen.

Ein leicht unbehagliches Gefühl wird wohl jeder Spieler beim Betreten eines neuen Raums haben. Das war früher eine Stärke von Resident Evil und man kann froh sein, dass Capcom sich darauf wieder besonnen hat. Auf eurer kleinen Horror-Reise erwarten euch wieder allerlei scheußliche Kreaturen, die es zu besiegen gilt. Leider haben die Designer hier kein gutes Händchen für ihre Monster bewiesen. Diese sind doch recht austauschbar und kein Vergleich zu den verrückten Ideen der Vergangenheit. Es herrscht in Revelations ziemliche Eintönigkeit in dieser Hinsicht.

Das macht der Titel aber immerhin durch sein Gameplay wieder wett. Mit Hilfe von Upgrades dürft ihr eure Waffen immerhin auch aufleveln und die Massen an Gegnern so leicht in die Enge treiben. Eine wichtige Neuerung im 3DS Original war damals die Einbindung des Scanners, der sich fürs Aufspüren von Objekten eignet. Auch die Zombies lassen sich hiermit scannen, um geschichtlich Infos über sie zu sammeln und spielerisch an neue Gegenstände zu kommen. Diese Boni sind von hoher Wichtigkeit, da ihr so mal zusätzliche Heilkräuter und Munition erhaltet.

Das Konzept ist allerdings nicht immer optimal eingebunden, weil das ständige Anvisieren aus dem Spielgeschehen reißt, aber als nette Ergänzung zum sonstigen repetetiven Gameplay ist es sicherlich gut gemacht. Wer die Geschichte abgeschlossen hat, kann sich als Spieler noch an den Raid-Modus machen, der den alten Söldner/Mercenaries Modus der früheren Ableger ersetzt und wiederum auf ein Arcadiges Spielvergnügen mit Punktejagd setzt. Mitsamt der Kampagne und diesem Zusatzmodus bietet Resident Evil Revelations einen guten Umfang, der längerfristig beschäftigen kann.
Modernisierte 3DS Technik!
Capcom liefert auf der Xbox One eine gelungene Portierung ab, die euch das Spiel mit leicht überarbeiteten Texturen und verbesserten Lichteffekten versüßt. Die Kulissen sehen dadurch einen Tick besser aus und sorgen im Zusammenspiel mit der düsteren Optik für viel Atmosphäre.

Sichtlich verbessert wurden auch die Charakter-Modelle, die nun mit höherer Auflösung auch detailreicher ausfallen. Die 3DS Vergangenheit kann Revelations zwar trotzdem nicht gänzlich verbergen, doch hat Capcom insgesamt sehr gute Arbeit geleistet die mobile Fassung auf aktuelle Systeme zu bringen. Die Animationen sind nicht mehr taufrisch, aber der Titel läuft flüssig und ist sauber programmiert. Mit aktuellen Grafikbrettern kann sich Resident Evil Revelations sicherlich nicht messen, doch Grund für Kritik ist trotzdem wenig angebracht, da hier ein 6 Jahre altes Handheld Spiel sehr gut auf den TV gebracht wird.

Wunderwerke kann schließlich auch Capcom nicht bewerkstelligen. Auf der Sound-Seite weiß das Horrorspiel auch zu überzeugen, zumindest was die Atmosphäre angeht. Die damals neu eingeführte Synchro ist dagegen eher gehobenes Mittelmaß. Durchaus solide und hörenswert, aber heutzutage ist man doch deutlich besseres im Gaming gewohnt. Die optionale Original-Synchro ist hier also noch einen Tick mehr zu empfehlen. Erwähnenswert sei noch, dass Capcom auch die Steuerung sehr gut auf die Xbox One umgesetzt hat. Spielerisch war der 3DS hier damals umständlicher und schwammiger zu steuern, was für das Remake spricht. Die KI- der Gegner weiß dafür nicht immer zu überzeugen. Im Großen und Ganzen wird hier aber saubere Arbeit geleistet.

Vielen herzliche Dank an Capcom für die freundliche Bereitstellung des Download Codes von Resident Evil Revelations für die Xbox One:)
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