Bunt und verrückt – so präsentiert sich Activision Blizzards neues Multiplayer Werk. Dass sich Activision wie kaum ein anderer im Multiplayer Bereich auskennt, sollte jedem bekannt sein, der einmal die Namen Call of Duty, World of Warcraft, Diablo oder Heroes of the Storm gehört hat. Mit Overwatch soll nun auch bei der Abteilung von Blizzard die Multiplayer Front eingenommen werden. Ob das gelungen ist und wie viel Leute sich aktuell noch auf den Feldern herumtummeln, erfahrt ihr im Test Review…
Multiplayer Neuling
Seit Mai ist der Multiplayer Shooter bereits im Handel erhältlich und erfreut sich immer noch großer Beliebtheit. Kein Wunder, vereint der Titel doch die alten Stärken von Activision Games und kann durch Vielfalt, Ideenreichtum und guter Spielbarkeit überzeugen. Doch der Reihe nach.
Der Multiplayer Titel ist relativ Einsteigerfreundlich gestaltet und bietet ein ausführliches Tutorial für Overwatch Anfänger und Shooter Neulinge im Allgemeinen. Neben der normalen Einführung in die Gameplay Elemente, dürft ihr euch somit auch in Trainigs- Gefechte gegen die KI werfen, um euch ein wenig in das ausgefallene Werk einzufinden. Habt ihr euch genügend gegen KI Angreifer gewehrt, geht es rein ins Multiplayer Getümmel gegen reale Gegenspieler aus aller Welt.
Spielspaß: 5/5





Sucht euch euren Helden
Kernelement der Gefechte ist dabei ein Team- basiertes Aufeinandertreffen unterschiedlicher Helden, die je nach Klassen- Einteilung Fähigkeiten und Kontrollmöglichkeiten bieten. Vor dem eigentlichen Team Gefecht suchen wir uns daher einen Helden aus der relativ großen Charakter Auswahl. Die Helden bieten dabei nicht nur jeweils eigene Fähigkeiten, sondern sind auch aufgeteilt in Charakter- Bereiche wie Offensive, Defensive, Support oder Tank.
Alle Helden sind somit in ihrer Aufgabenverteilung und den Kampfmöglichkeiten anders eingeteilt. Mit einigen Charakteren könnt ihr daher auch Heilungsfähigkeiten bei euch oder den Teamkollegen anlegen, während andere auf pure Kraft oder Verteidigung ausgelegt sind. Die Vielfalt der Helden sorgt für einiges an Taktik und Mehrspielwert, da eben jeder Held mit eigenen Fähigkeiten und Waffen ausgestattet wird. Hier alle Helden auf gleiche Weise auszutesten und sich einzuspielen, dauert einige Runden. Irgendwann sollte jeder aber seine Favoriten in der Riege ausgemacht haben.
Ich selber habe mehr auf den Charakter Lucio gebaut. Ihm fällt dabei im Game die Supporter Rolle zu. Dank seiner Heilungsfähigkeiten und der Möglichkeit sein Temp zu erhöhen, fühlt er sich sehr dynamisch hat. Hierfür legt der Held einfach einen Beat auf und verändert seine Songauswahl. Mithilfe seiner Spezialfähigkeit kann er den aktuellen Effekt zudem weiter erhöhen, was in den Gefechten für einige Taktikmöglichkeiten sorgt. Auch den Tank D.VA habe ich gerne genutzt, mit dem sich eine Art Titan wie in Titanfall kontrollieren lässt. Abgesehen davon war auch Bastion in meinem Multiplayer Duellen eine gute Wahl, um Defensiv zu agieren. Ihr seht also – Overwatch bietet einige Varianten allein durch die Charakterwahl.
Team Shoot’ Outs
Mit unserem auserkorenen Helden werfen wird uns dann in Overwatch mit aufgeteilten 6er Teams in bekannte Modi wie Eroberung oder Escort, wo ihr entweder Kontrollpunkte einnehmen oder ein Fahrzeug in die Endzone begleiten sollt. Die Besonderheit in Escort, ist, dass sich der fahrbare Untersatz nur bewegt, wenn auch Team Mitglieder in der Nähe sind und dieses durch Waffen- Power begleiten. Leider ist die Modi- Anzahl im allgemeinen sehr gering gehalten.
Mit dem hauseigenen Multiplayer Konkurrenten Call of Duty kann der Titel in dieser Hinsicht somit nicht mithalten. Durch die variantenreichen Fähigkeiten der 21 Helden sorgen diese kurzweiligen Gefechte aber immerhin für einiges an Dynamik und unterhalten so dennoch auf längere Sicht. Was mir besonders gefallen hat, war, dass ich nicht auf meinem Charakter festgenagelt bin, sobald das Gefecht beginnt. Ich kann nach eigenen Ermessen im laufenden Game den Helden ändern, wenn ich im Gebiet der eigenen Truppe bin. So kann jedes Team- Mitglied direkt auf die Taktik des Gegners reagieren. Die flotten Gefechte sind daher auch durchgehend packend und voller spielerischer Freiheiten. Es ist wirklich beeindruckend wie es den Entwicklern gelungen ist so viele Helden zu kreieren, die alle auf ihre Art und Weise gut funktionieren und nie überlegen wirken.
Gameplay: 4/5





Die Server- Frage
Hat man einen Multiplayer Titel vor sich, kommt natürlich auch die Frage nach den Servern auf und ob diese überhaupt mit genügend Leuten gefüllt sind. In der Server- Frage kann man Activision nur ein Lob aussprechen – Meine Duelle verliefen ruckelfrei und offene Partien wurden flott gefunden.
Ich hatte auch das Gefühl, dass bei Overwatch das Matchmaking sehr gut funktioniert und ich nie in Gefechte geworfen wurde, bei denen mir Mitspieler weit überlegen waren. Bei Konkurrenz- Produkten ist das bereits sehr häufig vorgekommen. Also sehr löbliches System, was hier kreiert wurde. Es tümmeln sich aktuell auch noch so viele Leute im Game herum, dass nie wirklich lange Wartezeiten aufkommen. Auch die Ladevorgänge gehen gut voran, wodurch die Motivation für eine weitere Runde erhalten bleibt.
Nicht Makelos, aber Nah dran
Nur Lob also für das neue Game aus dem Hause Blizzard? Mit Nichten. Leider ist wie ist vorhin angedeutet die Modi- Vielfalt recht niedrig gehalten und Ranked- Modi sind erst weitaus später zu erreichen, wenn man bereits einige Level erreicht hat. Auch das Loot System ist fraglich, da hier auch mit echten Geld bezahlt werden kann. Immerhin ist Overwatch kein Free To Play Titel, sondern landet für den Vollpreis auf dem Markt.
Zudem war es ab und an nervig wie oft sich offenbar die Ultimate Fähigkeit von Mei auflädt und so das Einfrieren mehrerer Gegner erlaubt. Sieht man von diesen kleinen Macken ab, wirkt das Game perfekt durchdacht und programmiert. Die Technik kann sich sehen lassen. Keine nervigen Lags, keine Bugs, 60 FPS und eine sehr nette Optik. Der Cartoon- artige Look, den Blizzard hier kreiert, passt perfekt zu den unterhaltsamen Ballereien. Jeder Charakter hat auch so ein individuelles Design, dass er auf dem Feld mit seinen markanten Eigenarten hervorsticht. Hier glänzt wieder die alte Blizzard Design Qualität auf. Auch die Areale bieten einiges für Auge und sind unverkennbar toll vom Designer Team erdacht. Mit knalligen Effekten kann Overwatch natürlich auch dienen.
Activision hat dem Game auch wieder eine vollvertonte Deutsche Sprachausgabe spendiert, die sich hören lassen kann und mit professionellen Sprechern besetzt wurde. Sehr gut gemacht.
Audiovisuell: 5/5





Fazit:
Blizzard ist ein Meister darin Neulinge an ein Genre heranzuführen. Das haben sie mit etlichen Video Games bewiesen und auch mit Overwatch gelingt ihnen ein super Werk.
Wer von Call of Duty, Battlefield und Konsorten genervt ist, sollte unbedingt mal einen Blick hierauf werfen. Overwatch bietet flotte Gefechte mit bunter Optik, viel Dynamik und einiges an Variantenreichtum. An Ideen mangelt es dem Team offenbar nicht und so ist der Titel in diesem Jahr vielleicht sogar der beste Multiplayer Shooter, den ihr auf dem Markt ergattern könnt.
©2016 BLIZZARD ENTERTAINMENT, INC
Vielen herzlichen Dank an Martin Metzler von Activision Blizzard für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares:)