Monkey D. Ruffy und Co. setzen erneut virtuell die Segel und halten für euch eine gekonnte Prügelei bereit. Nachdem sich die Anime Piraten quasi mit den Dynastie Warriors verbrüderten und euch mit der Warriors- Reihe einen sehr unterhaltsamen Hack’n Play Cocktail serviert hatten, soll es nun wieder in Classic Beat’EM Up Gefälle gehen. Ob der Heimkonsolen Prügler einen Kauf wert ist, erfahrt ihr nun im Test.
Marineford Arc voraus
Der Story Modus dürfte vor allem für Fans sein, die mit One Piece noch vollends aktuell sind und gefallen am Marineford Arc gefunden haben, der zuletzt auf Prosieben Maxx gesendet wurde. Dieser ist im neuen Game von Spike Chunsoft Bestandteil der Beat’em Handlung und wird sowohl mit InGame Grafik, als auch in kleinen animierten Bildern erzählt. Viel über die Handlung selber verlieren, werde ich an diesem Punkt nicht, um allen Fans, die den Anime verfolgen oder den Plot halbwegs per Game erleben möchten, nicht den Spaß zu nehmen.
Nur so viel – Unser Strohhut Pirat Ruffy ist seinem Bruder auf den Fersen, um ihn aus den Fängen der Marine zu befreien, die seine Hinrichtung veranlasst haben. Besonders im Mittelpunkt der Story befindet sich dabei natürlich auch die Whitebeard Allianz. Als One Piece Nichtkundiger wird man hier wohl Probleme haben sich einzufinden, da alles doch sehr wage erzählt wird und die Autoren den Spieler förmlich in die Auseinandersetzungen werfen. Für beinharte One Piece Fans sicherlich kein Problem, dürfte es für Neulinge schwer sein sich in die Kampagne einzufinden.
Story: 4/5





One Piece Ultimate Ninja
One Piece Burning Blood fühlt sich teilweise wie ein Naruto Shippuden Ultimate Ninja Ableger an, öffnet das Kampfsystem jedoch deutlicher und ermöglicht so mehr Variantenreichtum, als noch sein Ninja Bruder. Der Anime Vorlage gerecht, bekommt ihr in Burning Blood auch knallbunt inszenierte Attacken serviert, die auch mal gerne den kompletten Bilschirm für sich beanspruchen. Das One vs One System wird hierbei stets durch Tag Team Elemente verfeinert, sodass ihr in den meisten Fights einen fließenden Wechsel zwischen Team- Mitgliedern vornehmen könnt.
Hauptaugenmerk des Videospiels ist, der zuvor erwähnte, Kampagnen Modus, der euch in den Marineford Arc entführt und euch wahlweise von einem Kampf in den nächsten führt. Warum wahlweise, wird sich der geneigte Fan fragen? Leichte Antwort – Burning Blood hält sowohl Haupt- Kapitel, als auch optionale Bonus Kämpfe bereit, die ihr über eine Oberwelt anwählen könnt. Dort werden euch vor Eintritt in das jeweilige Kapitel zusätzliche die Bedingungen erläutert, die ihr für die erfolgreiche Absolvierung des Kapitels benötigt. Dieser Modus ist Dreh- und Angelpunkt von Burning Blood und wirft euch während des Kampfes in die Haut verschiedener Charaktere des Piraten Universums, die für den jeweiligen Moment relevant sind.
Gründet eure Piratenbande
Natürlich wäre es fraglich, würde Bandai euch nur einen Modus zur Verfügung stellen. Dem ist wie gehabt nicht so, weshalb ihr neben dem Storymodus auch die Möglichkeit erhaltet Online gegen menschliche Gegner anzutreten oder euch im lokalen Modus gegenseitig mit einem Freund die Rübe einzuhauen.
Hier können dann wohlige Retro Tage der PS1/PS2 Ära aufleuchten, wenn ihr mit einem Freund zusammen offline Prügel verteilt. Noch ein weiterer Modus mit dem Titel „Steckbrief-Mode“ wurde dem Game hinzugefügt, der es euch ermöglicht die, aus One Piece bekannte, Währung Berry einzusammeln und für etliche Zusatz- Inhalte im Spiel auszugeben. Hierzu gehören auch spielbare Charaktere und Support- Funktionen für den Freien Kampf.
Für echte Piraten unter euch, eignen sich aber wohl am ehesten die Online Modi, die noch einmal in Rang und Piratenflaggenkampf unterteilt sind, wobei letzteres dem Aufbau einer Piratenbande dient. Mit dieser virtuellen Bande versucht ihr Inseln einzunehmen und die Banden Rangliste hinaufzuklettern. Euch erwartet also, wie von Bandai’s Lizenzspielen, gewohnt eine Menge Content, um den Preis zu rechtfertigen.
Tag Team Piraten
Doch wie sieht es mit dem eigentlichen Gameplay aus? Kann der Funke überspringe? Soweit ich es als langjähriger Beat’em Up Spieler beurteilen kann – Ja! Denn die Mechanik funktioniert.
Auf den ersten Blick hält One Piece die gewohnten Beatme Up Techniken bereit. Soll bedeuten: Leichte Angriffe, Fernangriffe und Blocken. Dem folgen noch härtere Angriffe, die den Block des Gegners durchbrechen, aber selber etwas Aufladezeit beanspruchen, sowie Ausweichmanöver.
In diesem Sinne ähnelt das Game also dem altbekannten Beat’em Up Muster. Allerdings erweiterten die Entwickler das Prinzip durch Tag Team Manöver, Special Moves und ein Momentum-System. Die Special Moves sorgen dabei im Zusammenwirken mit dem R2 und L2-Buttons für knallharte Super- Angriffe, die dem Gegner gerne mal ein paar Meter von euch weg wirbeln. Im Auge behalten solltet ihr bei euren Angriffe aber auch stets die Anzeige am linken Bildschirmrand, die quasi euer Momentum präsentiert und stetig durch erfolgreiche Angriffe oder Blöcke auflädt. Ist dieser Balken schließlich aufgeladen, könnt ihr in einen speziellen Energie-Modus wechseln, ähnlich dem von J-Stars Victory Vs, aus dem Vorjahr.
Wie auch schon dort im Kampf der Anime Stars, lässt sich hinterher ein Bildschirm füllender Angriff auslösen, der eurem Gegenüber einige Punkte vom HP-Balken entfernt. Entscheidender Unterschied zu Genre Größen wie Street Fighter oder Blazblue, ist der, dass euch in Burning Blood ein höherer Bewegungsradius zur Verfügung steht, wodurch es sich in die Tiefe hineinbewegen lässt. Dies ist vor allem für starke Gegner von hoher Wichtigkeit. Das Kampfsystem ist Anime typisch wieder hervorragend für Anfänger geeignet, da Bandai’s Entwicklerstudios stets Wert darauf legen euch leicht an die Manöver heranzuführen. Zudem fühlt sich der übergreifende Kader sehr ähnlich an, was die Interaktion betrifft, sodass problemlos die vielen Spezial-Attacken der Charaktere ausgeführt werden können.
Ähnliches galt ja auch bereits für Naruto, Dragon Ball und J-Stars Victory Vs. Auch hier gelingen die Super Angriffe ohne lange Button- Abfolge oder Auswendiglernen. Leider sorgt ein Umstand hier für Ärger. Statt die Button- Belegung für Combos und dergleichen anzuzeigen, wird euch im Menü nur die farbliche Verteilung präsentiert. Soll bedeuten – Grün für Springen, Gelb für Spezial-Manöver / oder Tausch und Blau für Blocken. Das kann gut und gerne mal für Verwirrung sorgen und hat mich persönlich auch bereits im damaligen Dragon Ball Budokai gestört. Vor allem, da die farbliche Kennzeichnung nicht mit den Farben der Buttons übereinstimmt. Abgesehen davon macht One Piece Burning Blood als Beat’em Up gesehen fast alles richtig. Klar, das Balancing könnte gelungener sein und die Charaktere vom Feeling her mehr Tiefe gebrauchen, aber der Gesamteindruck ist positiv.
Gameplay: 3.5/5





Ein Video Game Anime
Das markante Art-Design von One Piece wird in Burning Blood famos adaptiert.
Die etwas deutlicher ausgearbeiteten Outlines sorgen für ein gutes Manga-Flair, was den Titel noch mal deutlich von seinem Piraten Warriors Vorfahren abhebt. Mir persönlich gefällt die Optik hier auch noch einen Tick mehr, als eben in den Piraten Warriors oder den Unlimited Games. Hier haben die Grafik Designer hervorragende Arbeit abgeliefert, um den Titel den richtigen Look zu verpassen.
Auch die Animationen wirken sehr fein ausgearbeitet und kommen mit den knallbunten Effekten sehr gut zur Geltung. Kritik kann ich hier eigentlich nirgends anbringen, da man von der Optik her einwandfreies One Piece Feeling vermittelt bekommt. Die animierten Sequenzen, sowie die Manga- ähnlichen Szenenbilder tun ihr übriges, um den Gesamtwert zu erhöhen. Wer den Anime genau Video Game Form eingefangen sehen möchte, der bekommt hier den erhofften Volltreffer.
Auch der Sound kann sich sehen lassen und passt zum Prügel- Abenteuer. Da auch die japanische Original-Synchro seinen Weg in das Game gefunden hat, dürften Fans zufrieden sein. Lobenswert ist auch, dass BandAI sich die Mühe gemacht hat ihr Game zu lokalisieren, was in heutigen Tagen auch nicht mehr Allgegenwärtig ist. Nintendo hat dies beispielsweise bei Tokyo Mirage vermieden. Daher schön, dass zumindest Bandai noch auf Deutsche Übersetzungen bei japanischen Spielen baut.
Audiovisuell: 5/5





Fazit:
Die altehrwürdigen Piraten rund um Monkey D. Buffy landen wieder für ein wenig virtuelle Prügelei auf euren Heimkonsolen und dürften Fans vollends zufrieden stellen. Wer von Balancing Problemen, wie stark abweichenden Schwierigkeitsgradd absehen kann, bekommt hier ein sehr gutes Produkt. Würden alle Lizenz Adaptionen so ausfallen, wie Burning Blood, könnte der ewige Vorwurf Lizenz-Projekte seien von minderwertiger Qualität, komplett fallen gelassen werden. Wer allerdings mit One Piece nichts anfangen kann, der wird es dennoch schwer haben sich in das Kampfgeschehen einzufinden. Als One Piece Fan könnt ihr jedoch bedenkenlos zugreifen und werdet sicherlich euren Spaß finden.
Wertung: 12.5/15















Trotz kleiner Mängel im Bezug auf das Balancing funktioniert das Game als Beat’em Up gesehen hervorragend und kann auch in seiner Audiovisuellen Qualität vollends überzeugen. Die Höchstwertung glückt nur auf Grund der Story- Präsentation nicht, denn hier hat Spike Chunsoft leider nur halbe Arbeit geleistet und wirft oft ohne viel Hintergrund Infos in den Kampf. Die Lücken sind für Fans aber wohl gar nicht so weltbewegend.
Vielen herzlichen Dank an Janina von der PR-Agentur Marchsreiter Communications GmbH und Bandai Namco für die freundliche Bereitstellung des Download Codes von One Piece: Burning Blood für die Xbox One:)
©Eiichiro Oda / Shueisha, Toei Animation – Game ©Bandai Namco Entertainment Inc.