Der Grafikkarten-Markt ist zuletzt ein ziemliches Chaos gewesen. Die Preise sind durch die Chipkrise fast verdoppelt wurden. Da helfen natürlich Schnäppchenplattformen wie »Meinedeals« ungemein, um sich mal einen Überblick über dem Markt zu verschaffen und den günstigsten Preis zu finden. Hat man sich dann mithilfe dieses Preisvergleichs letztlich durch das Preischaos gewühlt, steckt mit etwas Glück eine neue Grafikkarte in eurem Rechner und powert (hoffentlich) flüsterleise vor sich hin.
Als Grafik/3D-Designer und Vollblut-Gamer bin ich natürlich selbst auf eine starke Hardware angewiesen, weshalb ich inzwischen auf eine Nvidia RTX GPU umgestiegen bin und euch mit diesem Artikel mal einen Eindruck von der Performance geben möchte.
Die »RTX 3080« lässt mit der neuen Ampere-Architektur wichtige Neuerungen in die GPU-Baureihe einfließen, die im Vergleich zum Turing-Modell wesentliche Unterschiede besitzt. Im Gegensatz zur »RTX 2080« (20er Serie) wurden fast doppelt so viele Shader-Einheiten– und zusätzliche Raytracing-Cores hinzugefügt, die einen maßgeblichen Anteil am Performance Boost haben. Dazu kommt noch ein schnellerer Speichersatz, höhere Taktraten und ein leichter Auftrieb beim VRAM. Dafür hat sich aber auch die TDP erheblich vergrößert.
Schaut man sich aber z.B. bei »Meinedeals« um, fällt auf, dass das Vorgänger Model auch nicht mehr käuflich zu erwerben ist und die neuen Modelle der RTX 30er Reihe diese fast vollständig abgelöst haben. Ebenfalls eine Schuld der laufenden Chipkrise. Auch wenn es für Nvidia selbst dadurch zu Teilen einen Umsatzgewinn brachte. Die Asus »RTX 3080«, die mittlerweile in meinem Rechner schlummert ist optisch schon ein echtes Monster. Die drei angebrachten Kühlkörper und die dadurch überdimensionierte Bauweise nehmen darum auch wieder enorm viel Platz im Tower-Gehäuse ein. Bislang muss ich aber zugestehen, dass die Lüfter ihre Arbeit wirklich gut verrichten. Auch bei schwierigen Aufgaben wie 3D Rendering oder Effekt- Produktion bei 4K Videos kommt das Teil nur selten ins Schwitzen. Beim Spielen sieht die Sache dagegen schon anders aus. Je nach gewählten Videospiel kann die Leistung durchaus mal schwanken.
Nehmen wir beispielsweise das aktuelle »F1 2022«, das laut Meinedeals derzeit zu einem Preis von ca. 64€ zu finden ist und sich als regelrechter Hardware-Fresser zeigt. Dank technischer Spielereien wie Raytracing (speziell bei transparenten Objekte) ist ein hoher Leistungsschub der Grafikkarte nötig, um das Spiel mit hohen Details und flüssiger Bildrate zu starten.
Doch in den meisten Fällen lässt sich die »RTX 3080« auch hier nicht unterkriegen. Volle UHD-Auflösung mit allen Einstellungen auf Maximum gedreht, lassen die Performance zwar auch mal gerne in die Knie gehen (24Fps), doch dank Nvidia’s KI-basierter Upscaling Technologie DLSS lassen sich sogar damit 60 FPS erreichen. Wer drüber hinausgehen will (120/144hz) muss zwangsweise ein paar Kompromisse im Detailgrad oder der Auflösung eingehen. Aber Codemasters Rennspiele sind sowieso bekannt dafür sehr Performance hungrig zu sein. Die »RTX 3080« läuft derweil aber komplett auf Hochtouren, wenn man sie mit einem “älteren” Spiel wie »Shadow of the Tomb Raider« füttert. In der Detailstufe »Ultrahoch« sind auch in 4K (UHD) noch flüssige Bildraten im 70er Bereich möglich. Verringert man die Schattenqualität oder die Raytracing-Stufe kommt man noch locker auf hohe 100er Bildabfolgen.
Das Spiel sieht in diesem Momenten wirklich einmalig aus. Auch mit »The Witcher 3« ist die Sache eindeutig. Maximale Einstellungen, höchste Auflösung, völlig flüssiges Spielen. Ich habe testweise sogar meinen 4K- Samsung TV angeschlossen und den Gaming-Modus hinzugeschaltet, der es mir ermöglicht in einen simulierten 21:9 Bildmodus zu schalten. Selbst in diesem unfassbar schwierig zu handelnden Bildformat ließ sich Geralt butterweich durch die atemberaubenden Szenarien steuern.
Aber auch neue Spiele wie »Resident Evil 8: Village«, das sich derzeit laut »Meinedeals« zu einem Budget-Preis von 30€ finden lässt, sind keine Herausforderung für die »Nvidia RTX 3080«. Die RE-Engine zaubert ein schaurig-schönes Horror-Adventure auf den Bildschirm, dass auch in hohen Auflösungen und viel Details läuft.
Die verbesserten Rechenkerne für das Raytracing zeigen also offenbar Wirkung. Laut »Nvidia« soll die »RTX 3080« ohnehin eine “Denoising-” Funktion eingebaut haben, die das Bildrauschen bei aktivieren Raytracing verhindern soll. Inwiefern sich das technisch jetzt wirklich auszahlt, lass ich mal im Raum stehen. Fakt ist aber, dass die Grafikkarte (fast) nie Probleme hat ein aktuelles Spiel in hohen Settings anzusteuern.
Zuletzt hatte ich auch das Horrorspiel »The Quarry« über Steam laufen und bin auch dort nur positivem Wortes. Trotz hoher Hardware- Anforderungen, die sicherlich auch mit dem standardisierten 21:9 Kinoausschnitt zu tun haben, ist das Spiel mit einer »RTX 3080« in 4K flüssig spielbar.
Mithilfe von »Nvidia’s« Deep Learning Super-Sampling (DLSS) Verfahren ist es derzeit sowieso fast unmöglich, dass die »RTX 3080« Baureihe irgendwo an seine Grenzen kommt. Hierbei wird das Bild intern in einer niedrigeren Auflösung berechnet, als es schließlich auf dem Bildschirm ausgegeben wird. Das KI- basierte Upscaling ist also ein nicht zu unterschätzender Zugewinn bei den Bildraten und in aktuellen Spielen unerlässlich, sofern man alle Einstellungen voll aufdreht und Echtzeit- Raytracing einbezieht.
Was mich allerdings überrascht hat, ist, dass »Tiny Tina’s Wonderland’s« (53€ über Meinedeals) ein derart großer Resourcenfresser ist. Gearbox scheint es schwergefallen zu sein das Spiel angemessen zu optimieren. Denn selbst mit einer »RTX 3080« ist bei maximalen Details in 4K gerne mal Schluss. Die Bildrate schwankt unter die 60FPS Marke und gelangt je nach Areal und der Menge der Effekte auch mal auf 30-40FPS. Warum es der »Nvidia« Karte bei einem »Borderlands« Spiel so schwerfällt Schritt zu halten ist fraglich, da ansonsten jedes andere Spiel kaum Spuren hinterlässt.
4K-Gaming ist alles andere als anspruchslos, wenn es um die reine Hardware Anforderungen geht. Doch genau dort lässt »Nvidia« eigentlich seine Muskeln spielen. Die meisten Spiele lassen sich nämlich problemlos auch bei höchsten Grafikeinstellungen (noch) mit mindestens 60 FPS spielen. Je nach individueller Anpassung oder WQHD Auflösung sogar mit Bildraten an die 100+. Ein Minimum von 30FPS wird auch bei enorm Hardware hungrigen Spielen mit maximalen »Raytracing« Eingaben erzielt. Mit DLSS kann die Rate bisweilen dort sogar verdoppelt werden. Die Lautstärke der Grafikkarte hält sich auch fast immer in Grenzen. Bei normalen Aktivitäten, ja sogar bei etwas höheren Ansprüchen ist das Gerät flüsterleise. Nimmt es doch mal Antrieb auf, wenn z.B. eine aufwendige Videoszene gerendert werden soll oder das Lieblingsspiel auf Maximum läuft, kommt etwas Fahrtwind auf. Aber das gerade nur so viel, dass es nie unangenehm auffällt. Störend ist die Geräuschkulisse also wirklich nicht, auch bei anspruchsvollen Arbeiten. Auch die Temperatur scheint sich in normalen Schienen zu bewegen.
Allerdings muss ich auch anmerken, dass mein PC-Gehäuse (be quiet pure base 500) einen wirklich guten Airflow bietet. Darauf sollte beim Kauf einer Grafikkarte oder eines Towers eben unbedingt geachtet werden.
Fazit:
Die »Nvidia GeForce RTX 3080« hat mich bisher völlig aus den Socken gehauen. Das Teil ist ein echter Alleskönner mit Kraftreserven, die scheinbar noch nicht ausgereizt werden. Der Performance Sprung zur alten RTX 20er’ Reihe ist erheblich und zeigt besonders als 4K- GPU seine Power. Bislang liefen alle Spiele, die ich der Grafikkarte entgegen geschleudert habe ohne jegliche Probleme. Selbst in alltäglichen Grafikarbeiten oder bei der Videoproduktion ist die GPU sehr gut nutzbar. Wer eine neue Grafikkarte sucht, mit der er die nächsten Jahre die aktuellsten Blockbuster erleben kann, darf gerne zugreifen. Inzwischen hat sich sogar auch der Preis etwas eingependelt. Lag dieser vor 3-4 Monate noch bei ca. 1000€, lässt sich die 10GB Version der Karte mittlerweile auch schon mal für ca. 750€ ausfindig machen. Darum ein Tipp von mir: Behaltet einfach die Website Meinedeals und deren Preisvergleich im Blick. Als Schnäppchenplattform lässt sich dort schnell erahnen wann eines der Modelle wirklich im Preis gefallen ist. Dann gilt es, sofort zugreifen!