Serien, die sich der Zeitreise Thematik annehmen, erfreuen sich nicht erst seit Steins;Gate großer Beliebtheit. Schon öfters konnten so auf mysteriöse und spannende Weise eine kreative Geschichte erzählt werden. Mit Erased Vol.1 bringt Peppermint nun die Adaption des Manga Hits von Kei Sambe in den Handel. Ob ihr euch den Anime von A1-Pictures und Tomohiko Ito kaufen solltet, möchte ich euch in meiner Bluray Vol. 1 Test Review zu Erased – Die Stadt, in der es mich nicht gibt mitteilen…
HANDLUNG
Satoru Fujinuma ist ein sonderbarer Kauz, der sein Geld als Pizzabote verdient und versucht nicht zu innige Bindungen einzugehen. Ein Grund hierfür ist wohl auch seine ungewöhnliche Fähigkeit einen Re-Run zu erleben, bei dem er kurzzeitig die Vergangenheit manipulieren kann.
Nachdem ein Mord in seinem näheren Umkreis passiert und er zur Rechenschaft gezogen werden soll, will er den Täter ausfindig machen und vollzieht unbewusst eine Zeitreise in seine eigene Kindheit. Zurückversetzt in seine Grundschultage wird es auch Zeit ein früheres Verbrechen aufzuklären, um so die Ereignisse rückgängig zu machen.
“Kreativ, spannend und stark geschrieben.”
Note:
BILD & ANIMATION
Für die Anime Adaption wurde A-1 Pictures gewonnen, die ja auch bereits bei Sword Art Online ein visuell gesehen vorbildliches Werk abliefern konnten.
Mit detaillierten Hintergründen, flüssigen Animationen und einem tollen Charakter- Designs ist auch Erased auf sehr hohen Niveau. Der hochwertigen Produktion werden auch die stilistischen Filmmerkmale gerecht.
Regisseur Tomihiko Ito hat ein sehr gutes Auge dafür, die relevanten Momente mit Slowdowns und perfekten Kamerawinkeln einzufangen. Mit den Letterbox Balken im 21:9 Kinoformat bekommt der Anime in den Re-Runs auch einen echten Film-Charakter. Visuell beeindruckt das Drama definitiv.
“Detailliert, kinoreif inszeniert & stilistisch Top”
Note:
SOUND & MUSIK
Eines muss man Peppermint lassen. Wenn sie ein Drama veröffentlichen und dabei keine Kosten/Mühen scheuen, dann liefern sie einfach hervorragende Arbeit ab.
Schon das Musical Drama The Anthem of the Heart und das Supernatural Drama AnoHana boten eine wirklich ansprechende Synchronisation. Doch mit Erased heben sie das Niveau noch einmal an. Kim Hasper in der Hauptrolle des Satoru war dabei ein echter Glücksgriff.
Mit seiner ausdrucksstarken Art schafft er es den befremdlichen Charakter punktgenau zu treffen. Auch der restliche Cast ist engagiert bei der Sache und liefert mit dem guten Drehbuch ein optimales Bild.
Synchronfirma: Oxygen Sound Studios, Berlin
Dialogregie: René Dawn-Claude
“Gut geschrieben, toll vertont.”
Note:
CONTENT & VERPACKUNG
Zu Rezensionszwecken lag mir die Standard Fassung vor, die ihr über den normalen Handelsweg erhalten könnt. Diese ist mit einem Pappschuber, einem Akiba Pass Streaming Link, sowie Trailern und Clean Opening / Ending ausgestattet. Alternativ könnt ihr über den hauseigenen Store von Peppermint allerdings noch eine LE erhalten, die Soundtrack & Booklet ausgeliefert wird. Diese LE kostet allerdings fast doppelt so viel, wie die normale DVD/Bluray. Im Vergleich zu Plastic Memories, bei dem der Publisher auch in der normalen Verkaufsversion einen Soundtrack beigelegt hat, ist Erased leider etwas weniger üppig ausgestattet. Deshalb im Direktvergleich ein kleiner Abzug in der Endnote. Wer ohnehin zur LE greift, kann dieses Bewertung allerdings ignorieren.
“Extras: Pappschuber, Streaming Code.”
Note (Standard Version):
P.S. für die Akiba Shop Bestellung der LE gilt diese Note nicht!
INSIDE ANIME
Erased – Die Stadt in der es mich nicht gibt ist ein Zeitreise Drama mit grandioser Erzählkunst. Die mysteriöse Suche nach dem Mörder, den Einzelheiten des Verbrechens und der ereignisreichen Verkettung von emotionalen Momenten, hat mich von der ersten Episode an gepackt.
Doch nicht nur die aufwühlende Handlung machen diesen Anime zu einer tollen Serie – auch die Charaktere können durch ihre Glaubhaftigkeit und ihrem plausiblen Verhalten viel zur Dramatik beitragen. Der introvertierte Satoru mag mit seiner abweisenden Haltung nicht unbedingt der strahlende Held sein, doch seine Beweggründe und Emotionen sind einleuchtend und machen ihn greifbar. Durch seinen Trip in die Vergangenheit bekommt er auch noch einmal die Möglichkeit sein Leben umzukrempeln und sich anderen Leuten zu öffnen.
Nicht nur die Charaktere in den Re-Runs sind sympathisch, sondern auch die in der richtigen Realität. Die Stärken von Erased liegen klar im Storytelling. Was allerdings auffällt sind kleine Unstimmigkeiten mit der Umwelt. Warum zum Beispiel kommt die Polizei nie auf die Idee Satoru in der Nachbargegend zu suchen. Er hält sich in seinem ersten Re-Runs offenbar länger hinter der gegenüberliegenden Mauer auf. Nur wenige Meter vom Tatort entfernt. Das ergibt wenig Sinn. Aber das sind eben oft kleine Probleme, die man hinnehmen sollte.
Denn mal abgesehen davon hat die Handlung so einiges zu bieten. Von wendungsreichen, emotionalen Momenten bis hin zu recht brutalen Situationen, wo auch Missbrauch thematisiert wird. Nein, Erased ist bei weitem keine Serie, die man kleinen Kindern präsentieren sollte. Der Anime ist vielmehr der Beweis dafür warum dieses Medium auch für Erwachsene geeignet ist und Animationsserien deutlich mehr Aufmerksamkeit erhalten sollten.
Fazit:
© Takehaya HOBBY JAPAN / CORONA 106 © 2017 VIZ Media Switzerland SA
Vielen herzlichen Dank an Peppermint Anime für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares von Erased Vol.1 für den Test:)