Mit Charlotte erscheint diesen Herbst über Peppermint Anime eine Serie, die vom Angel Beats! Studio P.A. Works produziert wurde und in Zusammenarbeit mit dem Visual Novel Entwickler Key entstand. Das Comedy- lastige Supernatural Drama soll mit humorvollen und emotionalen Momenten überzeugen. Ob dies gelungen ist und ob der Publisher dem Anime einen passenden Release verpasst hat, erfahrt ihr im Test…
Übernatürliche Fähigkeiten
Was tun, wenn man urplötzlich eine übernatürliche Kraft entwickelt? Natürlich, man nutzt sie gekonnt für den Alltag aus. So auch Yuu Otosaka, der den Körper jeder Person übernehmen kann und vor allem in seinen Prüfungen Gebrauch von diesem Talent macht.
Mit seiner Begabung bringt er seine Prüfungsergebnisse auf ein ungewohnt hohes Niveau, was natürlich nicht lange unbeachtet bleibt. Eines Tages ertappen ihn nämlich die beiden Jugendlichen Nao Tomori und Jōjirō Takajō, die sich als Mitglieder einer besonderen Academy zu erkennen geben. An dieser werden nur Leute mit besonderen, übernatürlichen Fähigkeiten aufgenommen, um diese davor zu bewahren in die Hände der Regierung zu fallen und so den vielen Untersuchungen ausgeliefert zu sein. Yuu wird daher kurzerhand von den beiden rekrutiert und soll ihnen von hieran behilflich sein neue Mitglieder ausfindig zu machen.
Zwischenwertung Story: 4/5





Persönliche Eindrücke
Studio P.A. Works liefert mit dem Anime Charlotte eine neue Supernatural Serie ab, die mit einer guten Idee und interessanter Handlung ankommt.
Der Plot um einen Versager, der durch seine Fähigkeiten auf eine Academy voller übernatürlich begabter Leute landet, mag nicht unbedingt so innovativ klingen, aber die Erzählung funktioniert. Während auch viele Serien versuchen den Helden von der ersten Sekunde an möglichst sympathisch wirken zu lassen, wird hier anfangs ein echter Antagonist präsentiert, der einem auf Anhieb negativ auffällt. Die übernatürlichen Fähigkeiten nutzt er quasi nur für sein eigenes Wohl und sorgt damit auch für völlig unsinnige Momente. Dennoch unterhält der eigensinnige Typ auf eine gewisse Weise und passt so perfekt in das Gesamtbild der Serie, die sich irgendwo bei Comedy und Supernatural Drama ansiedelt.
Besonders im Hinblick auf die Versuche der Regierung fällt dieser Mix auf. Wurde man in einer Episode noch mit Gags überhäuft, erfährt man plötzlich von Nao Tomori’s Bruder, der nach einer langen Reihe an Experimenten letztendlich in der Psychiatrie landete. Eine Thematik, die in sich sehr viel Potenzial birgt, was ja zuletzt auch bei der Netflix exklusiven Produktion “Stranger Things” zu sehen war. Teleportation, Unsichtbarkeit und Gedankenkontrolle.
Daraus lässt sich so einiges herausholen. Die Handlung von Charlotte ist daher auch recht gut gemacht, baut aber ab und an zu sehr auf ihren Comedy Charakter und hat eine eigenartige Struktur. Aber davon bleibt ja kaum eine Serie verschont, die so eine Thematik integriert. Lobenswert ist aber eben, dass so kein stereotypischer Anime Serie kreiert wird und auch die Charaktere ein wenig mehr Tiefe bieten. Der Anime Charlotte ist somit ein nettes Werk, das mit seinen Gags und den Coming of Age Elementen gut unterhalten kann. Mir haben die bisherigen Episoden bis dato sehr gefallen.
Zwischenwertung Eigene Meinung: 5/5





Die Supernatural Serie weiß zu überzeugen. Die Story kann bei Laune halten und hat Potenzial. Auch die Charaktere sind gut genug ausgearbeitet, um dem Anime mal seine Aufmerksamkeit zu schenken. Die Gags zünden auch meist und das Grundkonzept gefällt.
Overall Fun: 9/10










Animationen & Sound
Die optischen Qualitäten sind dem Produktionsteam wieder einmal sehr gut gelungen.
Die flüssigen Animationen, die detailreichen Hintergründe und die gut ausgearbeiteten Charakter- Designs können durchweg überzeugen. Auch die Farbpalette ist von den Machern gut gewählt, wodurch die Serie mit toller Farbgestaltung punkten kann.
Ähnlich viel Lob kann man der Tonqualität entgegenbringen. Die Musik ist hörenswert und die Synchronsprecher liefern eine sehr gute Arbeit. Nicht unbedingt jede Rolle ist perfekt besetzt, aber im Groben ist Peppermint hier eine gute Vertonung gelungen. Die wichtigen Charaktere haben Wiedererkennungswert und werden von den jeweiligen Synchronsprechern auch gut rübergebracht. Alles in allem also eine sehr gute Produktion und Nachbearbeitung, die hier abgeliefert wird.
Zwischenwertung Audiovisuell: 5/5





Content & Verpackung
Die Standard Bluray Hülle wurde von Peppermint Anime in einem wunderschön gestalteten Pappschuber verpackt. Auf diesem sind die wichtigen Charaktere des Animes abgebildet.
Die Farbgebung ist wirklich sehr schick. Lobenswert ist auch, dass die Bluray Hülle ein Wendecover, ohne USK Logo besitzt. Hierbei erhaltet ihr zwei schöne Motive.
Als Bonus erhaltet ihr noch eine Download Karte mit einem Code für den Akiba Pass VoD Service des Publishers, mit dessen Hilfe ihr die 7 Episoden umfassende erste Vol.1 auch digital erhaltet.
Ein netter Bonus, da man so auch abseits von Laufwerken in den Genuss des Animes kommen kann. Einfach Tablet oder Notebook herausgeholt und den Stream schauen. Dennoch wären ein paar physische Extras nett gewesen. Als zusätzlichen Digitalen Bonus, könnt ihr noch das Clear Opening anhören. Positiv ist auch, dass Peppermint wieder 7 Episoden spendiert, was im Anime Bereich nicht unbedingt zur Normalität gehört.
Zwischenwertung Release: 4/5





Sowohl Bild, als auch Tonqualitäten wissen zu überzeugen. Hier hat Peppermint gute Arbeit geleistet. Auch der Release selber ist mit seiner schicken Pappschuber- Verpackung sehr schic und bietet optisch ein tolles Gesamtwerk. Schade ist allerdings, dass Peppermint keinerlei nennenswerte Extras wie Booklets, Poster oder sonstige Materialien beilegt. Dafür erhaltet ihr aber zumindest einen Code für den Akiba Pass Service, um euch die erworbene Bluray auch im Stream anzuschauen.
Deutsche Vermarktung: 8/10










Fazit:
Vollkommen ohne Kritik kommt natürlich auch dieser Anime nicht aus. Aber wer mit dem Genre etwas anfangen kann, wird sich wohl gerne in das abenteuerliche Universum werfen und ein paar vergnügliche Minuten mit den Episoden verbringen. Der Mix aus Supernatural Drama und Comedy ist im Großen und Ganzen gelungen und kann in Vol.1 daher gut unterhalten.
Vielen herzlichen Dank an Peppermint Anime für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares von Charlotte Vol.1 für den Test:)
©2016 peppermint anime gmbh
©VisualArt’s^Key^Charlotte Project.