Handlung
Während sich im Untergrund ein Verbrechersyndikat aufbaut, wird der junge Seiji Nanatsuki in die Sonderabteilung der Special 7 versetzt, wo ihm sechs andere Polizisten mit außergewöhnlichen Fähigkeiten begegnen.

Gemeinsam soll die Spezialtruppe der Organisation Nine aufhalten, die weit in die Machtgefüge der Welt eingreifen…
Bild & Animation
»Special 7: Special Crime Investigation« wurde vom Studio ANIMA&CO. produziert, die bislang nur an Id:Invaded gearbeitet haben. Die Unerfahrenheit merkt man dem Produktionsstudio teilweise schon leicht an. Denn »Special 7« ist sicherlich kein High Budget Projekt. Viele Szenen sind einfach gestaltet und Actionszenen führen öfters mal zu harten Bildübergängen.

Der Zeichenstil ist völlig in Ordnung und hält auch einige nette Figurendesign parat. Übergreifend lässt sich sagen, dass der Anime eine Standardmäßige Qualität erreicht. Nichts fällt also wirklich allzu negativ auf. Das Studio liefert durchweg solide Arbeit. Ein Hochglanzprojekt erwartet euch mit der Crime-Serie zwar nicht, die Szenen bleiben im Anime Durchschnitt. Nichtsdestotrotz gibt’s abseits dessen wenig kritisches zu betrachten. Man muss nur wissen auf was für ein Budget man sich hier einlässt. Betrachtet man die Bluray so lässt sich auch eine angenehme Schärfe erkennen, schöne Farbvarianz und eine gute Bildqualität.
Sound & Musik
Für die Synchronfassung hat Anime House wieder das hauseigene HNYWOOD GmbH beauftragt, die wieder mal eine überzeugende Deutsche Sprachfassung abliefern. Die Hauptfiguren sind außerordentlich gut besetzt mit Sprechern, die genau den richtigen Ton für ihre Figuren finden.

Mit Maximilian Belle und Christopher Kussin hat man auch wieder die gewohnten Stammsprecher des Studios an Board, die schon u.a. in Danmachi (Belle) und Cop Craft (Kussin) mit ihrer Performance den Charakteren echtes Leben einhauchten. Besonders Christopher Kussin ist einfach die perfekte Wahl für derart verschlossene Figuren, die eher unmotiviert und genervt auf ihre Umwelt reagieren. Das authentisch zu verkörpern ist sicherlich nicht leicht. Daneben sind auch andere Anime bekannte Sprecher/innen wie Julia Bautz an der Serie beteiligt.

Mit Irene Weber als Akane hat man auch etwas “frischere” Personen in der Tonkabine, die man nicht so oft in Anime hört. Die Dialogregie hat ebenso wieder gute Arbeit geleistet die Sprecher durch die Szenen zu führen. Auch bei den Dialogen kann ich darum wenig kritisches finden. Das Gesprochene Wort klingt zumeist authentisch und lebensnah mit ein bisschen spielerischen Charme. Zudem klingt auch alles recht sauber und ausbalanciert, was den Sound betrifft. Selbst in Anbetracht vereinzelter Ausfälle bei Nebenfiguren oder Kurzauftritten ist die Synchro also im Gesamteindruck hörenswert. Alternativ lässt sich natürlich auch die japanische Lokalisation zuschalten. Wie so oft üblich liegt der Sound wieder nur in DTS-HD Master Audio 2.0 vor. Ein Surround System bleibt also auch hier ungenutzt. Ach, und das Opening haut ziemlich rein. In gewissen Zügen hat es mich an die guten alten Bleach und/oder Naruto Shippuden Openings erinnert. Also musikalisch wird man darum schon mal gut mitgerissen.
Content & Verpackung
Anime House veröffentlicht »Special 7« als Premium Collection, die mit zwei Blurays ausgeliefert wird und die Episoden 1-12 enthält. Dadurch ergibt sich eine Gesamtlaufzeit von 330 Minuten, zu denen dann noch verschiedene Digitale Extras wie eine OVA, Clear Opening & Ending sowie Trailer des Portfolios gehören.

Daneben wartet der Release aber auch mit physischen Extras auf. Zur Ausstattung gehören ein O-Card Pappschuber, ein Wendecover, sowie auch ein ausführliches Booklet zur Serie.

Dieses enthält zahlreiche Infos zu Charakteren, Synchronsprechern und Episoden. Ihr bekommt also reichlich Filmmaterial und ein ausführliches Booklet serviert. Ein wirklich guter Release, den der Publisher hier schnürt.
Inside Anime
Anime House hat kürzlich mit dem deutschen Disc-Release des Anime »Special 7: Special Crime« begonnen, einer Serie, die in Japan schon im Oktober 2019 im Fernsehen anlief. Der Original Anime des Studios ANIMA&Co. erzählt eine fantasievolle Kriminalgeschichte wie man sie auch in ähnlicher Inszenierung von Cop Craft oder Gate kennt.

In diesem Fall dreht sich die Geschichte allerdings um eine Spezialeinheit, die aus Individuen mit verschiedenen Fähigkeiten besteht und sich mit den eher übernatürlicheren Verbrechen beschäftigen, die das Land so in Angst und Schrecken versetzen. Schon der Auftakt macht dabei Lust auf die ungewöhnliche Truppe und ihren Neuankömmling, der unweigerlich in die Sondereinheit hineinstolpert. Der hilfsbereite Polizeianfänger Seiji Nanatsuki ist die Schlüsselfigur, um langsam die Story über eine Terrorgruppe aufzubauen.

Im Kontrast zu seinen exzentrischen Mitarbeitern erscheint Seiji auch etwas geerdeter, wodurch man sich tatsächlich sehr an den verzwickten Fantasy-Crime Mix in Cop Craft erinnert fühlt. Fast schon witzig erscheint da das Bestreben des Verbrechersyndikats “NINE”, die nach der Macht des legendären Drachen strebt. Das habe ich kürzlich auch schon mal in leicht abgewandelter Form in der Serie »Das Rad der Zeit« gehört. Die Serie »Special 7« legt damit einen ziemlich ungewöhnlichen Kriminalfokus aufs Parkett und möchte somit zugleich ein erschreckendes Polizei Drama erzeugen. Das gelingt dem Autorenteam allerdings nicht immer, da der Storykontext nicht vollends ausgenutzt wird. Trotz vielversprechender Welt, unterschiedlicher Helden, Drama und Action scheint man sich oftmals einfach nicht sicher zu sein wie und wohin man die Reise ausrichten soll.

Die Teamdynamik ist schon wie in Cop Craft fast schon Hauptfokus der Erzählung. Während die Serie Cop Craft allerdings klassische Buddy Cop Komödien imitiert und sich nicht zu schade ist auch mal völlig übers Ziel hinauszuschießen, bleibt Special 7 lieber die typische Kriminalgeschichte über ein außergewöhnliches Crime-Team, das sich mit mystischen Fällen beschäftigt. Gesellt sich Cop Craft in die Genre Riege von Lethal Weapon, ist Special 7 ein vielschichtigeres NCIS: LA mit leicht brachialen Chaos der Marke Reacher. Wenn ihr also Spaß an Supernatural Crimes habt, lasst euch das Vergnügen nicht entgehen. Erwartet aber bitte kein allumfassend komplexes Story-Epos, sondern lieber klassisches Actionkino mit unüblicher Geschichte.
FAZIT:
Der »Special 7: Special Crime Investigation« ist eine klassisch durchschnittliche Actionsause. Ihr dürft also nicht allzu viel Substanz erwarten und müsst trotz origineller Idee und cooler Szenen öfters mal Abstriche in der Geschichte nehmen. Trotzdem dürfte sich der Anime für Fanatsy-Fans lohnen, sofern sie ein Faible für Supernatural Crimes und Fantasy Action habt. Die Mystery Serie ist für zwischendurch sicherlich ein nettes Action Paket. Mehr aber auch nicht!
Bildrechte im Artikel: ©TOKUNANA PROJECT | ©Anime House 2022