Handlung
Die 16-jährige Makoto Saeki besitzt eine seltene Fähigkeit. Als Erbin des örtlichen Schreins kann sie mit dem Fuchsgeist Gintaro sprechen, der als Götterbote den Schrein ihrer Familie bewacht und den Menschen bei ihren persönlichen Konflikten helfen soll.

Über die Jahre hinweg ist der weise Götterbote jedoch mehr als nur einfacher Ratgeber für die kleine Makoto geworden. Vielmehr ist Gintaro zu einem wertvollen Freund herangewachsen, der die Jugendliche auch durch schwere Zeiten hilft.
Dass zwischen den beiden nicht immer alles sorgenfrei verläuft, dürfte bei so einem ungleichen Gespann aber offensichtlich sein…
Bild & Animation
Die 12-teilige Adaption des Manga von Sayori Ochiai überzeugt mit einer herzerwärmenden Slice of Life Story, die in schicken Bildern erzählt wird.

Die Animationen sind hier sicherlich nicht mehr taufrisch und viele Szenen zeigen sich mit großen Nahaufnahmen, aber im Kontext des oft gemächlich erzählten Genres ist das nachvollziehbar. Es lassen sich dadurch viele Altlasten früherer und günstigerer Animationen verbergen.
Dafür überzeugen die Visuals in Bezug zum Charakter- und Background Design. Besonders die verschiedenen Götterboten sind originell gezeichnet. Auch Emotionen lassen sich in den Gesichtern der Figuren gut ablesen. Das ist in einem Drama oftmals wichtiger, wie eine flüssige Bildrate oder schnelle Schnitte innerhalb der Animation. Wir sind hier ja schließlich nicht bei Michael Bay.
Sound & Musik
Das Tonstudio hat sich überzeugende Synchronsprecher/innen ins Studio geholt, die zusammen eine wirklich schöne Arbeit abliefern. So ziemlich jede Figur wurde gut besetzt und authentisch eingesprochen.

Die Gags zünden zwar nicht immer, aber abgesehen davon klingt das Dialogbuch wirklich sehr angenehm. Das dynamische Gespann aus Gintaro und Makoto ist auch von ihren Sprechern bestens vertont wurden. Matthias Hoff und Lisa Müller gefallen mir ausgezeichnet in ihren Rollen. Denn Lisa Müller bringt die Gefühle ihrer Figur natürlich rüber, während Matthias Hoff seiner Figur die nötige raue und gleichgültigere Art verpasst, die so ein altes Wesen wahrscheinlich mit sich bringt.
Auch wenn die Comedy etwas kurz kommt bzw. mir die Gags nicht immer ein Lachen entlocken konnten, sind aber die emotionalen Szenen schön umgesetzt. Insgesamt hat das Tonstudio dem Anime einen wirklich guten Dienst geleistet. Die Musik plätschert dagegen nur im Hintergrund vor sich hin. Der Soundtrack ist also nichts besonderes, passt sich aber jederzeit den Szenen an und ist nie störend. Auch die Soundabmischung ist geglückt.
Content & Verpackung
Die Serienausgabe von »Gingitsune – Messenger« from the Godswird in einer klassischen Bluray-Box verstaut, die mit einem O-Card Pappschuber ausgeliefert wird. Als besonderes Extra liegt ein kleines Booklet bei, das sich den Episoden und Figuren annimmt. Leider ist das Heftchen relativ dünn gehalten. Die Laufzeit des Anime beträgt ca. 300min. Die 12 Episoden des Anime kommen inkl. Booklet, Wendecover, O-Card-Schuber. Exklusiv im Partnershop werden beim Kauf noch zwei kostenlose Postkarten mitgeliefert.
Inside Anime
Anime House hat sich zuletzt auf den erwachsenen Markt ausgerichtet. Mit Serien wie »Dramatical Murder« und »Cross Ange« hat man viel Stoff für ihr Ü18 Publikum veröffentlicht, das auch nicht mit Gewalt und sexuellen Inhalten geizte. Mit »Gingitsune: Messenger Fox of the Gods« ist dagegen mal wieder eine erfrischend ruhige Produktion angesagt, die besonders für Slice of Life Liebhaber ein Muss ist.

Die kurzweilige Geschichte ist herzerwärmend und lustig inszeniert, hat aber auch die emotionalen Momente nicht vergessen, die ein Slice of Life braucht. Denn neben all der humorvollen und alltäglichen Komik, sind es auch die ernsteren Themen, die den Alltag von Hauptcharakterin Makoto prägen und in den Episoden eine größere Rolle spielen.
Dadurch regt der Anime auch mal zum Nachdenken an, ist aber nie zu melancholisch oder setzt auf bitterernste Szenen. Nein, im Gegenteil. Man erzählt die Geschichte sehr charmant und lässt sie trotz der Götterboten Thematik etwas geerdeter erscheinen.
Die Serie wirkt darum auch nicht so gehetzt, sondern nimmt sich Zeit für seine Charaktere und die einzelnen Geschichten. Dadurch ergeben sich zwar auch mal kurze Hänger in den Haupthandlungen und trockene Szenen, die vielleicht so manchen Zuschauer langweilen könnten, aber mich als Fan des Genre hat das wenig gestört.

Die Serie eignet sich einfach ausgezeichnet, wenn man sich nach einem langen Arbeitstag mal auf dem Sofa entspannen und einen ruhigen Serienabend genießen will. Denn geschichtlich überstrapaziert man nie und mit das gemächliche Erzähltempo sorgt für leicht verständliche Unterhaltung.
Der kurze und überaus charmante Ausflug in die Folklore Japans überzeugt in der Hinsicht. Schon frühere Anime House Releases wie TariTari oder Hanasaku Iroha bereicherten das Slice of Life Genre. Gingitsune ist darum die perfekte Ergänzung für das Lineup.
Fazit: Leichtherzige, gut gemachte Slice of Life Geschichte, die behutsam erzählt wird und durch japanische Folklore und einem dynamischen Duo ergänzt wird. Das sind die Zutaten des Anime »Gingitsune: Messenger Fox of the Gods«, der irgendwie auch Balsam für die Seele sein kann, um dem hektischen Alltag zu entfliehen
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Geschichte84/100 Very good
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Animation73/100 Good
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Sound83/100 Very good
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Unterhaltungswert84/100 Very good
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Art-Direction74/100 Good