Mittelalter Fantasy und Realität vereint in einer Geschichte. Mit Vol.3 schickt euch Anime House erneut in das bunte Treiben der Military Fantasy Gate: Jieitai Kano Chi nite, Kaku Tatakaeri. Die A1 Pictures Produktion wusste bisher mit guter Action, Drama und Comedy Dosierung zu überzeugen. Ob der Anime weiterhin unterhält, möchte ich euch in meiner Test – Review zu Gate Vol.3 erzählen…
HANDLUNG
Itami ist in den Händen des Ritterordens gelandet und soll vom Aufklärungstrupp befreit werden. Wie sich dabei allerdings herausstellt, steht der Otaku unter dem Schutze der Prinzessin.
Diese hat nämlich inzwischen die missliche Lage erkannt, in der ihr Königreich steckt und setzt alles daran den überlegenden Feind zu besänftigen. Hierzu will sie direkt mit der Regierung in Kontakt treten. Es trifft sich daher gut, dass Itami ohnehin eine Vorladung vom japanischen Parlament erhalten hat und in seine Welt zurückkehren muss.
Kurzerhand schließt sich Piña dem Trupp um Itami an und macht sich gemeinsam mit ihm auf nach Japan. Auch Tuka, Rory und Lelei sind dabei mit von der Partie und werden zur Anhörung geladen. Kaum in Fernost angekommen, sind sie auch schon direkt Ziel einiger politischer Verstrickungen.
“Langsamer erzählt mit mehr Polit- Fokus, aber unterhaltsam.”
Note:
BILD & ANIMATION
A-1 Pictures kann stets ein gutes Bildniveau vorweisen, wenn es um die Darstellung von Charakteren und die gesamte Inszenierung der Welt geht. Auch Gate ist hierbei keine Ausnahme und wird weiterhin mit schönen Farben und tollen Charakter- Designs verfeinert.
Mit dem Szenariowechsel einher geht aber auch die farbliche Gestaltung etwas flöten. Weniger bunt, dafür mehr realere Farbnuancen. Das passt aber zum Gesamtbild. Der Anime mag zwar kein Effekt-Feuerwerk und dementsprechend auch meist eher unspektakulär animiert sein, bietet dafür aber saubere Animationen und einen durchweg ansehnlichen Look. Mit den satten Farben der Bluray kommen die Charakter Designs gut zur Geltung.
Bei den Hintergründen wird aber auch gerne mal mit starken Weichzeichner gearbeitet, was natürlich einen filmischen Effekt hat, aber eben auch die Details etwas kaschieren kann. Das Studio A-1 Pictures liefert aber ingesamt auch hier wieder gewohnte Kost, die Anime Fans zufriedenstellen wird. Dasselbe gilt für die Bildqualität von Anime House. Anmerken möchte ich hier auch mal, dass der Publisher ihr Bluray/DVD Menü sehr schick und übersichtlich gestaltet hat.
“Optisch schick, aber wenig spektakulär inszenierte Episoden.”
Note:
SOUND & MUSIK
Ohne viel Umschweife könnte ich an diesem Punkt eigentlich auf meine Rezi zu Vol.1 & Vol.2 verweisen, denn qualitativ hat sich hier wenig getan. Gate ist weiterhin ein Werk, das vor allem durch seinen Hauptdarsteller Itami und dessen Synchronsprecher Patrick Schröder lebt.
Seine Leistung hebt den Anime auf ein sehr gutes Niveau. Aber auch Ramona Bes als Lelei hat sich scheinbar so langsam eingearbeitet und gefiel mir deutlich besser, als noch zuvor. Vielleicht habe ich mich auch einfach inzwischen an die sanfte, etwas emotionslosere Sprechweise gewöhnt. Bei Rory werden sich hingegen weiterhin die Geister scheiden. Während ich die Stimmwahl als durchaus hörenswert empfinde, werden andere wohlmöglich die Tonlage kritisieren. Christiane Werk in ihrer Rolle als Prinzessin Piña Co Lada hat mir aber auch in Vol.4 wieder sehr gut gefallen.
Beim Hauptcast gibt es also wenig Grund zur Kritik. Einzig die Nebendarsteller sind nicht immer auf gleich hohen Niveau. Hier fehlt es öfters mal an passendenden Emotionen. Die Dialogregie macht an sich auch einen guten Job, um zwischendurch mal die adligere Sprache von Piña und Co. rüberzubringen. Schwierig wird es nur bei der Sprachbarriere, die zwischen den Völkern herrscht. Dies passend zu transportieren ist sicherlich nicht leicht. LAB SIX löst dies eigentlich recht gut.
Dennoch kommt man ab und zu ins Grübeln bei den Dialogen. Dies soll aber nicht als grober Kritikpunkt angesehen werden, da sich das Studio schon ziemlich Mühe gibt es einigermaßen sinnvoll einzubinden. Weiterhin als störend empfinde ich allerdings die Text Einblendungen, die einfach quer über den japanischen Text geklatscht werden. Trotz leserlichen Font wirkt das ganze sehr unglücklich gelöst.
Natürlich ist alternativ auch wieder das japanische Original mit am Bord, falls wer die Deutsche Sprachfassung meiden möchte. Meiner Ansicht nach ist dies aber gar nicht nötig. Das Tonstudio liefert qualitativ gute Arbeit ab, mit einem herausragenden Patrick Schröder in der Hauptrolle.
Synchronfirma: LAB SIX sound & media solutions, Heilbronn
Dialogbuch: Timo R. Schouren
Dialogregie: Antonio F. Lopes
“LAB SIX liefert hörenswerte Arbeit ab.”
Note:
CONTENT & VERPACKUNG
Die Veröffentlichungen von Anime House zeichnen sich immer durch ein gutes Gesamtbild aus. Statt nur die reine Bluray beizulegen, wie es zuletzt öfters bei Konkurrenten vorkam, hält der Publisher immer schöne Extras parat. Diese gleichen sich zwar von der Idee her – Soll heißen Booklet & Postkarten sind Standard – warum sollte man auch an der guten Formel etwas ändern.
Die Disk selbst liegt wieder einmal nur in einer Standard Hülle vor. Hier könnte ruhig demnächst mal ein kleiner Pappschuber eingebaut werden, der rüber gestülpt wird. Das würde den positiven Gesamteindruck noch verbessern. Die beiliegenden Postkarten gleich dies aber mit ihren wunderschönen Illustrationen wieder aus.
Bei den Booklets sollte inzwischen jedem Anime Fan klar sein, dass Anime House hochwertige Arbeit abliefert und einen schönen, textreichen Guide mitliefert. Unter den digitalen Extras findet ihr derweil das 3. Produktionstagebuch, ein Interview mit Antonio Lopez und die Karaoke Version von Danmachi. Zu letzterem hatte ich bereits schon etliche Rezensionen veröffentlicht. Klickt einfach mal hier auf “Rezensionen”.
“Extras: 2x Postkarten, Booklet, Produktionstagebuch, Video Interview, Karaoke Musikvideo (Danmachi) und Trailer.”
Note:
INSIDE ANIME
“Zurück in die Zukunft” könnte man angesichts der Vol.3 sagen. Denn nachdem die ersten 6 Episoden geschichtlich ins mittelalterliche Fantasy Szenario verfrachtet wurden und vielmehr die Welt der Elfen, Magier, Könige und Drachen beleuchtet haben, geht es nun ins heutige Japan.
Dort angekommen widmet sich die Geschichte deutlich mehr der politischen Lage und dem Bestreben der Regierung Schuldige zu finden. Auch das Abkommen verschiedener Länder wie Japan und USA kommt hierbei zum Tragen und hat Einfluss auf den Aufenthalt von Tuka, Rory und Lelei. Die Mission von Itami droht somit vielleicht schon in Vol.4 zu scheitern. Daher dürfte es tatsächlich interessant zu sehen sein, wie es in den folgenden Episoden weitergeht und welche Tragweite die Anwesenheit der Gäste noch haben wird.
Auch wenn der Anime etwas dramatischer wirkt, als es letztendlich erzählt wird und vielleicht auch nicht ganz die Tiefe erreicht werden kann, die man sich bei so einer Story erhofft, hält die Serie ein durchaus gutes Niveau und kann unterhalten. Die lustigen Szenen, bei denen Konfliktpotenzial durch die Sprachbarriere aufkommen, lockern das ganze auch angenehm auf. Es ist aber auch wirklich ein Problem, wenn Übersetzerin Lelei alles etwas arg überdramatisiert rüberbringt und Prinzessin Pina dadurch fast zur Verzweiflung treibt.
Im gesamten betrachtet, gibt es daher gar nicht so viel zu meckern. Gate unterhält kurzweilig mit nettem Humor, ein wenig Politik und sympathischen Stereo- Fantasy Charakteren. Das kann man kritisieren, aber auch lustig finden. Wie ihr an der Wertung sehen könnt, hält Anime House sein Niveau und bietet einen gleichwertigen Release.
Fazit:
©Takumi Yanai / AlphaPolis / GATE Project ©2017 Anime House
Vielen herzlichen Dank an Anime House für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares von Gate Vol.3 für den Test:)