Handlung
Die Hestia Familia hat sich seit den Ereignissen der letzten Zeit einen größeren Namen in Orario gemacht und wird kurzerhand von der Gilde mit einer wichtigen Mission betraut, die das Team tiefer in die unteren Dungeonebenen führt.

Nicht nur für Haruhime bedeutet das ein Mehraufwand an Trainingseinheiten, auch die übrigen Mitglieder aus Bell’s Truppe müssen sich für die harte Aufgabe steigern. Dazu kommt noch ein brandgefährlicher Einsatz, der sie zu einem brutalen Mord und einer alten Bekannten führt. Und was bitte haben die Vorahnungen von Cassandra mit all den Geschehnissen zu tun?
Bild & Animation
Durch den hohen Anteil an Dialogen, was zu mehreren Standbildern führt und etlichen Szenen in den grau-braunen Dungeons fällt DanMachi Season 4 visuell manchmal etwas langweilig aus.
Zwar überzeugt die Serie weiterhin mit geschickt inszenierten Kämpfen, den vielen Effekten und dem tollen Charakterdesign, doch lässt sich über die einfallslose Gestaltung der Höhlenszenen nicht immer so leicht hinwegsehen.

Auch außerhalb der Dungeons wirkt die Geschichte visuell etwas unspektakulär eingefangen. Die Qualität der Kampfszenen im Vergleich zur vorherigen Season ist aber gefühlt wieder leicht angestiegen. Dennoch würde ich auch die Animationen weiterhin nicht zu den größten Stärken der Serie zählen.
Für mich bleibt der Anime in Sachen Animation und Bildgestaltung ein zweischneidiges Schwert, da ihm viele Genre Konkurrenten qualitativ inzwischen davonlaufen. Da zeigt sich die Geschichte doch in anderen Größenordnungen.
Sound & Musik
Das Tonstudio und die Synchronschauspieler/innen der dritten Staffel von »DanMachi Is It Wrong to Try to Pick Up Girls in a Dungeon« kehren für die neue Staffel wieder zurück. Für langjährige Fans sicherlich ein wichtiger Aspekt bei der Kaufentscheidung.

Schließlich hatten wir damals schon nach Season 1 einen schwerwiegenden Synchronwechsel, der viele Fans auf die Barrikaden gebracht hat. Da ist es gut, wenn sich die Lage inzwischen stabilisiert hat und die Figuren ihre deutschen Stimmen über einen längeren Zeitraum behalten dürfen. In Puncto Synchronarbeit hat sich bei DanMachi über die Jahre auch einiges getan, da mittlerweile nicht mehr nur Bell die einzig tragende Rolle besetzt.
Auch Haruhime, Cassandra, Ryu und Lilli bekommen z.B. in Season 4 zeitweise ein paar wichtigere Szenen spendiert, die ihre Figuren stärken und von ihren Sprecherinnen auch sehr gut transportiert werden.
Das gilt größtenteils für den gesamten Cast, der sich inzwischen offenbar viel besser in die Figuren eingefunden hat. Gegenüber dem damals schwierig zu bewertenden Sword Oratoria hat sich die Synchronqualität erheblich gesteigert.

Auch die alltäglichen Dialoge klingen inzwischen weitaus natürlicher und besitzen mehr Tiefe. Wer die Serie in deutscher Sprache verfolgen möchte, muss also keine schlechte Version fürchten. Im Gegenteil, das Synchronteam macht bei DanMachi Season 4 einen guten Job. Natürlich lässt sich optional auch die japanische Fassung mit Deutschen Untertiteln hinzu schalten.
Content & Verpackung
»Danmachi: Familia Myth IV – Vol. 1« erscheint über Anime House mit den Episoden 1-11 auf zwei Discs, die jeweils in einer Bluray-Hülle ausgeliefert werden.
Als besonderes Extra liegt einer der Hüllen ein Acrylaufsteller der Hauptfigur Bell bei, der wirklich schön gestaltet wurde. Zusätzlich darf auch das obligatorische Booklet nicht fehlen, das wieder mit reichlich Details lockt.
Hier hat sich der Publisher tatsächlich enorm viel Mühe gegeben und die Seiten mit vielen lesenswerten Texten belegt. So umfassen die kurzen Abschnitte im Heft ausreichend Informationen über die Partymitglieder, ihre Ausrüstung und die verschiedenen Items.
Auch die Monster und Gegenspieler werden im Booklet behandelt. Dazu kommen noch ein Episodenguide und ein Rückblick auf die Geschehnisse um Ryu, was für die Geschichte in Season 4 von Bedeutung ist.
Bei der offiziellen Verkaufsversion wird dann noch ein Sammelschuber dabei sein. Dieser wurde bei mir zu Rezensionszwecken nicht mitgeliefert. Daher kann ich euch hiervon keine Bilder liefern. Es sollten sich aber genügend auf der offiziellen Produktseite vom Anime-House Partnershop finden lassen.

Für DanMachi Fans hat Anime House ein wirklich nettes Päckchen mit schönen Extras geschnürt. Sowohl das Booklet, als auch die Acrylfigur wirken sehr hochwertig verarbeitet.
Inside Anime
DanMachi hat sich über die letzten Jahre zu einem kleinen Fanliebling im Fantasy-Ecchi Genre gemausert und kann inzwischen sogar verschiedene Videospiel Adaptionen vorweisen.
Jetzt kehrt das beliebte DanMachi mit Season 4 auch auf den Disc-Markt in Deutschland zurück, nachdem der Anime zuletzt nur im Simulcast verfügbar war.

Für Fans bedeutet das wieder eine fantasievolle Erkundungstour durch die Dungeons. Die erste Episode fällt dabei allerdings überraschend Dialog- lastig aus und verzichtet auf die gewohnten Actionszenen. Statt die Zuschauern direkt ins wilde Getümmel zu werfen, steht erst einmal die Vorbereitung der Heldentruppe an. Diese wollen schließlich nicht gedankenlos in den Raid stolpern. Das wiederum führt zu einer eher zähen Episode, die sich (zu) viel Zeit für die Figuren und ihre Gespräche nimmt.
Die Einführung in die Staffel dient tatsächlich ausschließlich als klassische „Build-Up“ Episode. Das Erzähltempo zieht anschließend zwar deutlich an, die Staffel hat aber zum Teil trotzdem auch mal mit Schwächen zu kämpfen.
Dafür überzeugt die Serie in ihren besten Momenten wieder mit tragischen Szenen und imposanten Kampfmomenten, die wirklich gut inszeniert wirken.

Zudem dreht sich auch ein kleiner Teil der Geschichte um Haruhime’s Werdegang zum wichtigeren Mitglied der Truppe. Denn die Dame vermag es anfangs noch nicht ihre magischen Fähigkeiten so auszuschöpfen, dass sie die Magie als Unterstützung ihrer Freunde kombinieren und geschickt genug im Dungeon einsetzen kann. Das Training ihrer Zauber geht daher nur schleppend voran, was zwischendurch in den Episoden mal kurz wieder angerissen wird.
In mancher Hinsicht scheint man die ersten Episoden von Disc 1 aber leicht überzustrapazieren, was die Dialoge und die vielen Standbilder betrifft. Erst mit der zweiten Disc bekommt DanMachi einen wirklich größeren Spannungsbogen serviert, der bedingt durch die Storyline auch etwas mehr Dramatik erzeugt.

Dieser Abschnitt der Geschichte in Vol.1 behandelt die Ermordung eines Abenteurers, für die Ryu als Verantwortliche herangezogen wird. Denn auf die Elfin ist bekanntlich seit geraumer Zeit ein hohes Kopfgeld ausgesetzt, weshalb sich die Zeichen verdichten sie könne auf einen gewaltsamen Rachetrip sein, der sie nur zu diesem Zwecke zurück in die Stadt geführt hat.
Der einzige Zeuge im Fall will die als „Sturmwind“ bekannte Rächerin beim Attentat erkannt haben. Während sich die Meute schon auf die Gerüchte stürzt und die Elfin zu Fall bringen will, stellen Bell und seine Freunde selbst Nachforschungen an. Denn die Brutalität des Mordes und die Aussagen des Zeugen lassen die Gruppe an Ryu’s Schuld zweifeln.

Damit gewinnt DanMachi Season 4 beträchtlich an Spannung und zeigt sich in der Erzählung auch als abwechslungsreicher. Auch Lilli bekommt zeitweise ein paar wichtigere Szenen spendiert, die ihre Figur stärken. Aus dramaturgischer Sicht ist es zudem sinnvoll mal wieder eine bekannte Figur wie Ryu aus den Anfängen der Serie in die Geschehnisse zu verwickeln, aber ihre eigentlichen Motive (etwas) zu verhüllen.
Denn als Zuschauer fragt man sich natürlich welche Abgründe sich noch verbergen und ob die unheilvoll blutige Vorahnung von Cassandra, die in kurzen Traumsequenzen erzählt wird, tatsächlich eintreffen wird. Denn sollte dies der Fall sein, laufen nicht nur Aisha und Bell in ihr Verderben.

Mit diesem geschickten Einfädeln der Figuren und ihrer Backgrounds schafft man zum Finale der ersten Volume hin einen wirklich spannenden Ansatz. Es ist schade, dass Danmachi Season 4 bis dahin zeitweise auch mal schleppend verlief. Denn die letzten Episoden dieser Volume fand ich doch ein gutes Stück besser umgesetzt und komplexer erzählt.
Insgesamt zeigt sich die erste Volume damit durchaus zufriedenstellend und überflügelt die vorherige dritte Staffel um Längen. Was mich persönlich auch freut, ist, dass die Ecchi Szenen der früheren Staffeln stark reduziert wurden und sich nun harmonischer in die ernsteren Geschichten eingliedern. Von der einstigen leichtherzigen Ecchi- Comedy ist diese Fantasy Serie inzwischen weit(er) entfernt und das ist ein erfreulicher Wandel im Anime.
Fazit: DanMachi – Season 4 ist eine deutliche Steigerung zur dritten Staffel. Die Geschichte fühlt sich lebendiger an, Nebencharaktere erhalten einen besseren Aufbau und die Geschichte hat (meistens) weniger Leerlauf. Auch wenn der Anime manchmal ins Stocken gerät und sich bestimmte Szenen ziehen, ist das Fantasy- Abenteuer trotzdem gelungen. Man darf sicherlich auf die zweite Volume gespannt sein.
Bildrechte des Artikels: ©Fujino Omori-SB Creative Corp./Danmachi4 Project
Vielen herzlichen Dank an »Anime House« für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplares von »DanMachi – Familia Myth IV – Vol.1«.
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