Die 12-teilige Fantasy “Sword Oratoria” setzt Danmachi als Spinoff fort und erzählt auf Basis der Light Novels eine eigenständige Geschichte aus Sicht von Aiz Wallenstein und Co. Ob sich auch der Ableger lohnt, verrate ich im Test…
Handlung
Das Leben der Loki- Familia besteht darin sich durch die Dungeons zu kämpfen und ihre eigenen Grenzen auszuloten. Als stärkste Fraktion der fantasievollen Welt, steigen sie in die tiefen Höhlen hinab, um zahlreiche Monster zu besiegen. Zu ihnen gehört auch Aiz Wallenstein, die unter der Bevölkerung auch als Prinzessin der Klingen bekannt ist.

Doch auch die hartgesottene Abenteurerin hat Altlasten, die es zu überstehen gilt. Genauso wie die junge Elfin Lefiya, die im Dienste der Loki- Truppe als Magierin auftritt und so den Gefahren trotzt. Zumindest in der Theorie, denn die junge Dame fühlt sich in Kämpfen schnell überfordert und versagt beim Ausführen ihrer Zaubersprüche. Ein ziemliches Problem für die Truppe, die schon bald mit einer großen Gefahr konfrontiert wird…
Bild & Animation
Was die Technik angeht, so dürft ihr von Shaft keine Wunder erwarten. Vielmehr beruft sich das Studio auf die Stärken von Danmachi. Und die lagen nicht in der Animatonsqualität, sondern in der Gestaltung der fantasievollen Welt und ihrer Bewohner. Zwar hat Sword Oratoria durchaus flüssige Animationen zu bieten – sofern nicht in den Kämpfen ein paar Schwankungen sind -, doch bilden diese definitiv keine Referenz für den Anime Markt.

Auch die verwaschenen Bilder mit den niedrigen Detauls sind eben leider nicht hochmodern. Dafür erfreut sich der Anime aber an den schicken Charakter- und Welten Designs, die wieder für nette Fantasy Kost sorgen. Darüberhinaus gefällt auch die Farbgestaltung, die mit natürlichen Farben auskommt und ein buntes Bild liefert. Allerdings zeitweise auch manchmal sehr blass wirkt, was den Kontrast angeht.
Sound & Musik
Mit Sword Oratoria nimmt Anime House einen Studiowechsel vor. Die Stammbesetzung von Danmachi, die durch KölnSynchron vertreten war, wird durch LAB SIX ersetzt, die schon mit der Arbeit an Gate betraut wurden. Schon vorab sah sich Anime House daher großer Kritik von Fans ausgesetzt. Doch wie schlimm sind die Auswirkungen auf das Produkt letztlich geworden?

Nun, es ist sicherlich spürbar, dass die lockere und sehr markante Art von KölnSynchron gewichen ist und Danmachi damit einen gänzlich neuen Klang erhält. Das kann man kritisieren, mindert aber nicht die Arbeit, die LAB SIX in den Anime gesteckt hat. Das Gebotene ist nämlich durchaus gut geworden. Für das Dialogbuch war hier auch wieder Timo R. Schouren zuständig, der schon bei KölnSynchron an Danmachi gearbeitet hatte. Die gewählten Sprecher sind dabei auf die jeweiligen Charaktere gut besetzt und liefern eine anständige Performance ab.

Ich muss zwar eingestehen, dass ich die alte Synchronfassung vom Original Danmachi weiterhin bevorzuge, da sie einfach mehr Charme hat. Aber trotzdem sollte man LAB SIX eine Chance geben und die Synchronisation nicht sofort verteufeln. Im Vergleich zu ihrer Arbeit an Gate hat sich das Studio nämlich steigern können. Zudem hört man hier auch mal Sprecher, die man nicht zum Tausendsten in Anime Hauptrollen vorgesetzt bekam. Ist doch auch was positives. Der Wechsel des Studios innerhalb eines Animes ist wirklich schade, zumal KölnSynchron mit ihrer Arbeit viel Spaß in den Anime gebracht hat, aber die Synchro von LAB SIX kann sich trotzdem hören lassen. Und wem das Gebotene nicht gefällt, der kann den O-Ton mit deutschen Untertiteln zuschalten.
Content & Verpackung
Beim Release lässt sich Anime House nicht lumpen, was die Bonusinhalte angeht und liefert wohl ihre bisher beste Arbeit ab. Ihr bekommt nämlich ein schönes Aufgebot an netten Boni.

Neben dem obligatorischen Booklet, das wieder fein säuberlich mit Informationen über Charaktere und Anime- Welt ausgearbeitet wurde, erhaltet ihr auch noch einen Magnet- Button, einen Untersetzer mit dem Loki- Familien Logo und ein schickes Lesezeichen mit Szenen aus dem Anime. Dazu kommen noch digital Karaoke Videos und Trailer.

Alles passt übrigens problemlos in die Bluray- Hülle, die zusätzlich noch mit einem schicken Pappschuber versehen wurde. In dieser Hinsicht also mal ein dickes Lob an Anime House. Das Spinoff hat tatsächlich noch eine bessere Veröffentlichung erhalten, als Danmachi.
Inside Anime
Mit Sword Oratoria bringt Anime House nun den Ableger der beliebten Fantasy-Serie Danmachai in den hiesigen Handel. Als Spinoff konzipiert, greift der Anime zeitweise auch parallel verlaufende Storylines der Hauptserie auf und erzählt diese aus Sicht von Aiz Wallenstein und ihrer Gruppe.

Das funktioniert auch erstaunlich gut, da die Original- Saga nicht nur einfach kopiert, sondern eher leicht aufgegriffen wird und sich auf die Loki- Familia besinnt. Das gute daran – Ihr müsst Danmachi nicht gesehen haben, um die Geschichte verstehen zu können. Als Fan des Originals erhaltet ihr aber eben einen Bonus und kleine “Aha” Momente. Geschichtlich ist das durchaus schlüssig und interessant gelöst. Leider hat der Anime schon zu Beginn leichte Pacing- Probleme. Speziell die erste Episode scheint sich viel Zeit zu nehmen, um überhaupt loslegen zu können. Das mag gut sein, um neue Charaktere einzuführen und die Welt aufzubauen.

Da die meisten aber sicherlich Danmachi gesehen haben, sind viele Dinge ohnehin geläufig, was die Geschichte schon anfangs sehr streckt. Mit der jungen Magierin Lefiya taucht aber auch ein neuer Protagonist auf der Bildfläche auf. Viel charakterliche Tiefe scheint noch nicht hinter der Heldin zu stecken, aber Sympathien dürften trotzdem beim Zuschauer geweckt werden. Denn die kleine Elfin ist eine liebenswerte und schüchterne Persönlichkeit, die ähnlich wie Bell noch mit dem Dasein als Abenteurer zurecht zu kommen lernt.

Interessant im Vergleich zu Danmachi ist das ungleiche Bild der Helden- Truppe. War Bell noch ein Anfänger und musste sich mit den kleinen Biestern rumschlagen, sind die Loki- Mitglieder allesamt erfahrende Helden, die schon sehr früh mächtige Monster bezwingen können. Gerade auch aus diesem Grund dürft ihr euch auf knallige Gefechte freuen.Noch scheint Sword Oratoria nicht den gewünschten Effekt zu erfüllen mehr als nur ein reiner Fan- Bonus zu sein. Geschichtlich wird die Saga um Bell nun einmal nicht fortgesetzt, sondern eher um Aiz Wallenstein und Co. erweitert.

Ein klassisches Spinoff eben für Fans, die mehr Geschichten aus der Fantasy Welt erleben möchten. Mit dem Grundgerüst der ursprünglichen Geschichte, kann das Spinoff aber immerhin schon auf ein cleveres World- Buildung zurückgreifen und darauf aufbauend ein neues Abenteuer erschaffen.

©Fujino Omori – SB Creative Corp. / Sword Oratoria Project
©2018 Anime House
Vielen herzlichen Dank an Anime House für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares von “Danmachi: Sword Oratoria – Vol.1” für den Test:)