Handlung
Dramatical Murder spielt im Zentrum der Stadtmetropole Midorijima, wo sich im alten Wohnbezirk der Start rivalisierende Straßengangs brutale Revierkämpfe liefern.

Inzwischen scheint sich zwischen den Banden aber ein neues Bild abzuzeichnen. Denn immer mehr Straßenkämpfer verlagern ihre Gefechte in die virtuelle Welt des Spiels »Rhyme«, das als Cyber-Game konzipiert ist und die Spieler in virtuelle Kampfarenen schickt.
In den Gassen der Stadt wird gemunkelt, dass allerdings auch schon Spieler nach dem Kampf spurlos verschwunden sind und später ohne Erinnerung wieder auftauchten. Unversehens wird schließlich auch der junge Aoba in die Konflikte hineingezogen und entdeckt dabei eine ungeahnte Fähigkeit.
Bild & Animation
Dramatical Murder lebt viel von seiner ausgesprochen guten Visuals, wenn man den Anime rein auf seine Welten- und Charakterdesigns bezieht. Man schafft es eine bunte und interessante Cyberpunk-Metropole zu erzeugen, die sich visuell von vielen Sci-Fi & Fantasy Anime im positiven Sinne abhebt.



Die Charakterdesigns sind auch relativ originell in ihrer Zeichnung, was ein zusätzlicher Bonus ist. Technisch ist der Anime dagegen schon etwas betagt und überzeugt darum auch nicht unbedingt immer bei den Animationen. Auch das Bild ist nicht mehr taufrisch. Ich würde aber trotzdem sagen, dass der Anime eine schicke Optik bietet, da man die Spielumgebung und auch die Action gut inszeniert.
Sound & Musik

Der Anime überzeugt musikalisch mit guten Sounds, hat aber bei der deutschen Synchronisation so ein paar leichte Stolperstein im Weg. Die Dialoge sind relativ langweilig geschrieben und auch die Sprecher nicht mit ganz so viel Elan dabei, wie man es Heutzutage eigentlich in Anime Releases kennt. Es klingt teilweise einfach recht monoton und wenig anspruchsvoll.
Die Synchronversion hat zwar auch ein paar gute Momente, aber die wiegeln das Gesamtergebnis nicht unbedingt aus. Zudem ist auch nicht jede Szene komplett synchron geraten. Von Anime House‘ bisherigen Produktionen ist es vielleicht die bisher am wenigstens erfreuliche Vertonung. Ich verlinke mal einen Clip aus der deutschen Synchro. Ich schätze damit lässt sich für euch sehr gut einschätzen, was ich meine:
Content & Verpackung
Wie schon bei Cross Ange lässt sich Anime House auch bei Dramatical Murder eine gute Gesamtbox einfallen. In einem O-Card Pappschuber liegt die Serie auf zwei Blurays aufgeteilt inklusive eines Booklets vor. Diese liefert ein paar zusätzliche Hintergrundinfos zu den Figuren, verschiedener Begriffe der Welt und zur OVA, die zusätzlich enthalten ist.



Denn Ja, Anime House hat euch neben den 12 Episoden auch die Bonus-OVA »Data…13 Transitory (Flüchtig) auf die zweite Disc gepackt. Diese nutzt Endings, die bisher nur in der Visual Novel Vorlage, nicht aber im Anime selbst verwendet wurden. Abgesehen davon sind digital auch noch Jap. Trailer und das Clean Ending dabei.
Inside Anime
Dramatical Murder. Da fegt dir doch schon der Titel ordentlich um die Ohren. Stellt sich nur die Frage, ob die Geschichte auch genauso überinszeniert daherkommt, wie der Name. Kurz gesagt: Yes. Denn das überzeichnete Sci-Fi Adventure ist mit seinen knallig bunten Tönen, der Gewalt und der überzogenen Storyline ein regelrechtes Kuriositätenkabinett. Die Mischung des Cyberpunk Anime ist fast schon willkürlich gewählt, funktioniert aber in seinen besten Momenten durchaus. Dafür sorgen vor allem die attraktive Gestaltung der Welt und seiner Figuren.

Die Cyberpunk Metropole wird perfekt eingefangen und inhaltlich transportiert. Mit leicht düsteren Unterton, aber überschwänglich inszenierten Szenen mit Humor schwankt der Anime ziemlich zwischen den Genres. Im groben fühlt sich die Handlung aber trotzdem vertraut an. Der Einzelgänger, der urplötzlich eine auserwählte Fähigkeit erhält, die düsteren Machenschaften seiner Umgebung entdeckt und damit die ganze Weltanschauung durcheinander bringt, ist so ein typischer Anime Trope. Das kann doch nicht überall die Ausgangslage sein, oder?
Aber okay. Es funktioniert in den meisten Serien und ist auch hier guter Aufhänger, um in die Welt zu führen und die Konflikte der Figuren und Parteien im Hintergrund zu erklären. An sich gefällt mir der geschichtliche Aufbau dieser Sci-Fi Cyberpunk Welt. Aber das liegt auch viel daran, dass man mich mit Cyberpunk Szenarien immer leicht ködern kann. High-Tech Gadgets gepaart mit Action, Intrigen und Bandenkrieg funktioniert in solchen Dystopien halt einfach.



Was mich leicht irritiert hat waren die übersexualisierten Bild- und Dialogszenen, die zeitweise an eine Ü18 Version von Kyoto Animation’s Free! erinnern. Ob man das mag, muss jeder für sich selbst entscheiden. Für mich fällt das ein bisschen aus dem Bild, wenn die Cyberpunk Thematik und dessen Geheimnisse eigentlich das Oberthema sein sollten. Wegen der zusätzlichen Brutalität ist der Anime wahrscheinlich so hoch eingestuft werden.
FAZIT: Ich bin nicht gänzlich zufrieden mit Dramatical Murder. Aber auch nicht völlig enttäuscht. Die Serie ist weder außerordentlich gut, noch besonders mies. Die Geschichte erreicht Mittelmaß, schafft aber demn Sprung in die Höhe durch das unverkennbare Szenario der Cyberpunk Metropole. Der Anime ist zeitweise wirklich kurios, wenn man sich so manche Szene als Beispiel nimmt. Dank des Welten- und Charakterdesigns, sowie der Action holt einem der Anime aber trotzdem oft ab!
Bildrechte: ©Nitroplus / DRAMAtical Murder partners | ©2023 Anime House






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